Als ich begann, mich für Tantra zu interessieren, hatte ich ein ziemlich eingeschränktes Bild von Meditation im Kopf: In genau der richtigen Position über lange Zeit stillsitzen und an gar nichts denken. Die Versuche, diesem Bild zu entsprechen, endeten mit selbstabwertenden Gedanken und schmerzendem Körper. Zum Glück begann ich mich dann zu informieren und traf auf Lehrer*innen, die mir Meditation auf ganz andere Art vermittelten. Heute ist Meditation für mich ein wichtiges Tool im Alltag geworden, auf das ich immer mehr auch ohne bewusste Entscheidung zurückgreife. Gerade bewegte Meditationen nutze ich viel und gerne. Zwei meiner liebsten aktiven Meditationen biete ich seit etwa einem Jahr regelmäßig im Tarisha und auch online an.
Die Kundalini-Meditation liebe ich sehr, da die ausführliche Schüttel-Phase die Energien im Körper in Bewegung bringt, durchwirbelt und damit Veränderung und Fließen einlädt. Auch außerhalb dieser Meditation schüttle ich mich regelmäßig und nutze diese sehr körperliche Form von Selbstregulation. In der Tanz-Phase bewegt sich meine Körperin ohne bewusste Lenkung in einer Weise, die mir guttut und das ausdrückt, was gerade in mir ist. All das darf sich zeigen, laut oder leise, in schnellen oder ganz zarten Bewegungen, bei jeder Meditation anders und doch in einem festen und damit sicheren Rahmen. Nach und nach versenke ich mich dabei immer noch tiefer in mich. Wenn ich durchgeschüttelt und ausgetanzt bin, ist das in die Stille gehen für mich leicht und ganz natürlich möglich und die Tiefe meiner Mediation nimmt mit regelmäßiger Praxis nach und nach immer weiter zu.
Die Meditation allein zu machen, ist schön. Wenn noch weitere Energien mit im Raum sind, verändert sich aber auch mein inneres Erleben. Das zu beobachten und auch zu merken, dass sich die Meditation jedes Mal anders anfühlt, je nachdem, wer mitschüttelt, finde ich immer wieder faszinierend. Die Anzahl der Personen, die sich für die Kundalini-Meditation im Tarisha anmelden, schwankt. Für mich ist das in Ordnung, denn die Meditation ist wirksam, ob wir jetzt zu zweit oder zu siebt im Raum sind. Vor der Meditation öffne ich jedes Mal einen Raum, sich gegenseitig kurz ein bisschen kennenzulernen. Nach der Meditation gibt es ein Sharing, in dem Zeit ist, über das zu sprechen, was erlebt wurde. Dieser Austausch ist häufig sehr tiefgehend und auch berührend.
Eine weitere aktive Meditation, die du im Tarisha ausprobieren kannst, ist die Herzchakra-Meditation. Im Gegensatz zur Kundalini-Meditation ist der Bewegungsablauf hier formal viel festgelegter. Immer wieder werden die gleichen Bewegungen ausgeführt, im immer gleichen Rhythmus und mit daran angepasster Atmung. Die musikalische Begleitung von Karunesh verstärkt das innere Erleben. Der Fokus liegt auf dem energetischen Herzen. Auf mich hat diese Meditation immer eine starke Wirkung. Einerseits gleicht sie Energien aus: Geben und Empfangen, Annehmen und Loslassen, Ein- und Ausatmen. Ich fühle mich nach dieser Meditation oft angebunden, ausgeglichen und ruhig. Andererseits aktiviert sie das Herz-Chakra, trainiert für mich meine liebevolle Haltung gegenüber anderen Menschen und der Welt. Das kann manchmal auch anstrengend sein, mich immer noch mehr der Liebe zu öffnen und gleichzeitig gut für mich zu sorgen und mich nicht zu überfordern. Hierfür ist diese Meditation ein gutes Übungsfeld.
Im Tarisha habe ich diese Meditation erst ein paarmal angeboten, doch es war immer ein sehr besonderes, berührendes und tiefgehendes Erlebnis. Der anschließende Austausch mit den Teilnehmer*innen war auch hier fruchtbar.
Ich freue mich sehr, dass ich im Tarisha aktive Meditationen anbieten kann, denn das Tarisha ist ein tantrischer Wirkort. Natürlich ist dafür die Tantramassage besonders wichtig. Aber Tantra ist ein spiritueller Weg, zu dem so viel mehr als bewusste Berührung gehört oder gehören kann. Die aktiven Meditationen sind ein weiteres tantrisches Angebot zur Selbsterfahrung, das im Tarisha einen Platz gefunden hat.
Dieser Beitrag wurde von Rike verfasst.
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